Theophile Gautier

(1) Sie kommen, setzen sich zum Schreibenden auf den Tisch um seinen Gedanken Gesellschaft zu leisten und starren ihn an, mit intelligenter Zärtlichkeit und magischer Eindringlichkeit. Es scheint, als würden Katzen die Gedanken vergöttern, die im Begriff sind vom Gehirn in die Feder zu fließen und versuchen, sich ihrer mit ausgestreckten Pfötchen zu bemächtigen.

 

(2) Es ist nicht leicht, die Freundschaft einer Katze zu erwerben. Solch´ ein Tier ist philosophisch und geruhsam, hängt an seinen Gewohnheiten, liebt Ordnung und Sauberkeit.  Es verschenkt seine Zuneigung nicht ohne weiteres, aber wenn, dann will es dein Freund sein und nicht dein Sklave. Bei aller Zärtlichkeit bewahrt es sich seine Freiheit und würde nichts Unterwürfiges tun. Wenn Du einmal ihr Vertrauen erworben hast, ist die Katze ein Freund für´s Leben. Sie teilt mit dir Stunden der Arbeit, der Einsamkeit und Melancholie und verbringt ganze Abende auf deinem Schoß, glücklich, bei dir zu sein und dich der Gemeinschaft der Artgenossen vorziehend.