Puccini  * 07/1986  + 14.06.1994

 

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Mit Puccini und seinem Schwesterchen Bianca fing im Sommer 1986 unsere große Katzenliebe an. Wir waren auf der Urlaubs-Heimreise und machten Station bei Freunden in Sedriano/Italien. Dort wurden wir mit dem Problem der  vielen streunenden Straßen-Katzen konfrontiert.  Diese wurden zwar mit Essensresten gefüttert, aber weder tierärztlich versorgt/kastriert noch hatten ein Dach über dem Kopf.  Die Anzahl der vielen Streuner verringert sich einfach dadurch,  dass sie entweder auf der Straße verenden oder in gewissen Abständen zum Töten eingefangen werden.

Zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes gab es u.a. auch eine Mama mit ihren zwei wenigen Wochen alten Katzenbabys. Die Familie hatten ihr zumindest einen Karton im Garten hingestellt, so dass sie für diese Zeit ohne Gefahr ihre Jungen versorgen konnte. Natürlich mussten wir sie uns betrachten und da war es auch schon um uns geschehen. Wir fütterten erst einmal ein paar Tage zu. Vielleicht auch deshalb duldete es die geschwächte Mutter, dass wir ihre Kinder öfter auf den Arm nahmen. Danach stand es außer Frage,  dass wir die Kleinen mit nach Hause nehmen würden. Ein herbeigerufener Tierarzt übernahm die Erstversorgung, verabreichte Flohmittel und stellte uns für den Grenzübergang die erforderlichen Papiere aus (obwohl sie weder geimpft noch gesund waren). Unseren Sohn Claudio haben wir mit einer übergeworfenen Decke auf die Rückbank zum Schlafen gelegt. Darunter stand versteckt die Kiste mit den mucksmäuschenstillen Katzenkinder. Doch alle Aufregung  war umsonst, man hat uns ohne Kontrolle passieren lassen. Wir steuerten nach dieser Zitterpartie den erstbesten Rastplatz an, räumten alles um und waren heilfroh, dass die Schmuggelaktion geklappt hatte. Das Katerchen erhielt den Namen "Puccini", weil er in der Straße "Via Puccini" geboren wurde; das Katzenmädchen  erhielt der  Farbe wegen den Namen "Bianca".  

Zu Hause angekommen, spielte unser Hund Chipsy Amme. Sie ließ die Kleinen an den Zitzen saugen, erduldete das heftige Treteln und leckte sie ab. Dadurch war auch der Verlust der Mutter leichter für sie besser zu ertragen. Die Eingewöhnung klappte so rasch, als wären sie schon immer da gewesen.  In der Folgezeit kam erst einmal das volle Tierarztprogramm;  Katzenschnupfen, Würmer und zahlloses Ungeziefer mussten behandelt werden. Dann wurden Körbchen und Kistchen besorgt und das Material für den ersten Kratzbaum. Die Miezen entwickelten sich nach längerer ärztlicher Versorgung gut und brachten viel Leben und Freude in unsere Familie. Puccini war ein ausgesprochener Filou (Spitzname: Mafiosi), hatte nur Unsinn im Kopf und doch war er andererseits ein bezaubernder Schmeichler.  Bianca dagegen war (und ist mit nunmehr 19 Jahren) die kleine Zarte, der es nie gelang,  zumindest eine Mücke zu fangen.

Das Leben mit ihm (sein Schwesterchen Bianca lebt noch und ist mittlerweile 19 Jahre) war reich und die Miezen entschädigten uns mit ihrer Zuneigung für jeden entgangenen gemeinsamen Urlaub, für zerrissene Gardinen und erhebliche Tierarztkosten.  Darüber hinaus legten sie den Grundstein für die Aufnahme weiterer Samtpfoten.

Leider ging unser Puccini mit nur 8 Jahren am 14.06.1994 viel zu früh über die "Regenbogenbrücke". Er starb während der Operation an Darmkrebs . Noch heute kann ich seine  "Kopfnuss" und seinen verschmitzten Blick spüren . Immer,  wenn ich sagte: "Pucci, mach mal boing", knallte er seinen Kopf gegen meine Stirn, dass es nur so krachte. Diesem Ritual kam er immer mit Vergnügen nach. Er war (wie wir das von allen unseren anderen Vierbeinern behaupten) einfach einmalig und wir werden ihn nie vergessen.