Chico

 

        

Schon als Kind wollte ich immer einen eigenen Hund, aber der Wunsch ging erst in Erfüllung, nachdem ich geheiratet hatte. Bereits am nächsten Tag der Hochzeit machten wir uns auf die Suche in verschiedenen Tierheimen, die aber ergebnislos endete.  Ziemlich enttäuscht steuerten wir eine in der Nähe liegende Zoohandlung an.  Aus den sich dort tummelnden Hundewelpen nahm ich mir spontan ein kleines Dackelchen auf den Arm. Und genau dieser kleine Moppel bestimmte fortan unser Leben:

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Chico war ein echter Wirbelwind, knabberte alles an (wir hatten stets nur einen Hausschuh und viele Löcher im Teppich) und es dauerte lange, bis er endlich sauber wurde. Wir ließen ihm eigentlich alles durchgehen und amüsierten uns nur über seine Streiche und seinen Dickkopf. Wir dachten halt, so ist nun mal ein waschechter Dackel und mit erzieherischen Maßnahmen hatte ich damals wie auch heute nicht viel am Hut. Aber mit der Zeit wurde auch er vernünftig und  entwickelte sich zu einem echten Wachhund. Mutig stellte er sich jedem in den Weg, er war unbestechlich und treu.

 Er liebte das Wasser,  war ein leidenschaftlicher Schwimmer und umging keine Pfütze.

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Unsere Familie wuchs und Chico war stets mittendrin. Er hatte alles miterlebt, von der Familiengründung bis zum Heranwachsen der beiden Kinder,

der Anschaffung eines Zweithundes und anderer Kleintiere.

Ab seinem 15 Lebensjahr ließen seine Kräfte massiv nach,  er war erblindet und  konnte  kaum noch laufen. Die Tierarztbesuche wurden immer häufiger und  man riet uns zur Einschläferung. Aber wir wollten das nicht akzeptieren und baten immer wieder um Aufbauspritzen, die ihm aber nur kurzfristig halfen. Erst aufgrund eines rasch wachsenden Tumors am Hals, der ihm die Luft nahm, waren wir bereit,  ihn mit fast 17 Jahren loszulassen.  Die Schuldgefühle waren groß, der Abschied sehr schmerzhaft. Ich hielt ihn im Arm, bis er eingeschlafen war. Damals dachte ich, dass ich diesen ersten Verlust nicht überstehen würde. Aber wie man in der "Regenbogenbrücke" sehen kann", kamen im Laufe der Jahre noch viele solcher schlimmen Momente und es werden weitere folgen.