Charles Baudelaire

Ich lege mein Buch  "Der Sinn des Zen" nieder und sehe die Katze. Sie lächelt in ihr Fell und glättet es zart mit rosaroter Zunge.  "Katze, ich möchte dir gern dieses Buch leihen, aber ich glaube, du hast es schon gelesen". Sie hebt den Kopf und schaut mich schnurrend an:  "Sei doch nicht albern -  i c h  habe es geschrieben".   

Ich aber neige mich über meine schöne Feline, zu der ihr Katzenname so gut passt und die zugleich die Zierde ihres Geschlechts, der Stolz meines Herzens, der Duft meines Geistes ist, und ich sehe bei Tag oder Nacht, in vollem Licht oder in tiefem Schatten in ihren wunderbaren Augen stets ganz deutlich die Stunde, die stets gleiche, eine weite, feierliche Stunde, groß wie der Weltraum, nicht zerteilt in Minuten oder Sekunden - eine unbewegliche, auf keiner Uhr angegebene Stunde, und dennoch flüchtig wie ein Seufzer, geschwind vorbei wie ein Lidschlag.